Der Wasserturm in Salzgitter-Lobmachtersen

 

Die Gemeinde Lobmachtersen errichtete 1928 ein Wasserwerk mit Brunnen, Wasserturm und Rohrleitungsringnetz mit einzelnen Hausanschlüssen. Das Hauptwerk ist der noch heute unverändert der gemauerte Wasserturm. Als Standort für Brunnen und Turm wurde ein kleines Plateau oberhalb der Springquelle gewählt. Diese Wasserquelle versiegte nie und wies zudem eine untersuchte gute Wasserqualität auf. Bei Verlegung der Kanalisation 1975 wurden Quelle und Bauchlauf tief in Rohre verlegt. Zum Generalunternehmer für das Wasserwerk wurde nach Auswertung der Ausschreibungen 1928 die Brunnenbaufirma Warnecke aus Salder ausgewählt. Den Bau des eigentlichen Wasserturms führte die Baufirma Heuer aus Gebhardshagen aus.

Der Wasserturm nach Fertigstellung 1928 mit den Mitarbeitern der Maurerfirma Heuer aus Gebhardshagen
Foto: Archiv Peter Stübig

 

Die Höhe des Wasserturmes beträgt von der Kellerbodenoberkante bis zur Oberkante des Wasserbehälters 24,50 m. Für das Dach mit der aufgesetzten Ampel kamen nochmals 5,00 m hinzu, somit kommt die Gesamthöhe auf 29,50 m. Der Außendurchmesser des Turmes beträgt im Erdgeschoss 6,50 m und im Obergeschoss 5,80 m. Die Behälterstube kragt zur Aufnahme des Wasserbehälters um 0,40 m vor. Die Wanddicken betragen im Kellergeschoss 0,77 m, im Erdgeschoss 0,40 m und im zweiten Obergeschoss 0,30 m. Aus Gründen der Frostsicherheit wurde der Wasserbehälter mit ganzer Steinstärke gemauert und die Kellersohle besteht aus einer 0,20 m dicken Betonsohle. Acht Streben stehen an der Außenwandung um 0,30 m vor und geben dem Turmring sein stabiles Aussehen. Der Kellergeschossboden liegt auf 101 m Höhe über dem Meeresspiegel. In diesem Geschoss wurden die Pumpenanlage mit den Zu- und Abgangsleitungen installiert. Im Erdgeschoss waren die Messstationen und Schalter montiert. Dazu gehörte eine fünf Meter lange Messlatte, die den Wasserstand im fünf Meter hohen Wasserbehälter anzeigte. Das erste und zweite Obergeschoss waren leer. Im dritten sehr niedrigen Obergeschoss bildete der Wasserbehälterboden die Decke. Darüber lag die Behälterstube mit dem vernieteten Stahlhochbehälter mit einem Leergewicht von 8,20 Tonnen. Bei voller Wasserfüllung vom 100 cbm liegt der Wasserspiegel auf 125,64 m Höhe über dem Meeresspiegel mit einem Leitungsdruck von 2,6 bar im Ort. Die auf dem Dach aufgesetzte Ampel aus Holz diente der Turmentlüftung.

 

Zur Erstausstattung 1928 gehörten zwei doppelwirkende Saug- und Druckpumpen. Die Pumpen wurden im wöchentlichen Wechsel betrieben. Für einen Stromausfall wurde ein Notstromaggregat angeschafft. Dazu kamen ein Motorschutz und eine automatische Schaltung durch den Schwimmer im Hochbehälter. Dadurch sprang die Pumpe automatisch bei einem Wasserstand von 80 cbm im Behälter an (voll 100 cbm). Der tägliche Wasserverbrauch in Lobmachtersen wurde für 1928 bei ca. 600 Einwohnern auf 76 cbm Wasser taxiert. Die Härte des Trinkwassers lag 1970 bei 4, alte Bezeichnung 21 Grad.

 

 

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